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Mit Gewissheit

mut hatte edna auf die rosafarbene karte geschrieben. nicolai machte den vorschlag, alles in kleine stückchen zu schneiden, damit sich jeder, der wollte, am ende etwas davon mitnehmen konnte. eine sehr schlaue idee.

auch diesen dezember möchte ich nutzen, um die vergangenen elf monate revue passieren zu lassen. mehr zu schreiben, regelmäßiger, das nehme ich mir immer großmäulig vor: ich forme sätze wie einen hefeklops, lege sie zur seite, lasse sie ruhen. und wenn ich sie wieder hervorkrame, dann fallen sie in sich zu sammen. grammatische hefeklöpse, ein trauerspiel. heute sollen sie duften nach sicherheit, gewissheit, bestimmtheit. oder wenigstens etwas darüber aussagen. sicher ist, dass nichts sicher ist. selbst das nicht. bäm! ringelnatz. trotzdem: was ich mit sicherheit über dieses auslaufende 2014 sagen kann, ist, dass ich mächtig viel gelernt habe. auf vielerlei arten und weisen. aus wissenschaftlicher sicht macht sich dies nun, zum ende meines studiums, in den seminaren mit den neuen master-erstis deutlich. ich weiß genau wie die sich fühlen, wenn wir dritties etwas raushauen, das auf den ersten blick wie klugscheißern aussieht, auf den zweiten aber die pure freude und begeisterung an der materie erkennen lässt. hier bin ich nerd, hier darf ich sein – oder so ähnlich. viel gelernt habe ich auch von meinen mädchen im jugendtreff. zum beispiel türkischen grundwortschatz. und dass nettigkeit bei kindern, die von haus aus keine grenzen kennen, nicht immer so viel bringt wie ein beherzter schrei oder eine ernstgemeinte androhung von mehrtägigem hausverbot. dass es okay ist, wenn statt der hausaufgaben auch einfach mal eine stunde quatsch angesagt ist. dass man eddingreste am besten mit nagellackentferner von tischen beseitigt. ich weiß gewiss, dass ich den einen nebenjob vollkommen zurecht aufgegeben habe, weil ich irgendwie aus ihm rausgewachsen bin. er hat mir viel ermöglicht, mich gefordert wie selten ein anderer zuvor. weiter schlurfen, gehen, improvisieren, optimistisch sein. und sonst so? mit sicherheit kann ich sagen, dass ich diese stadt liebe (die seit heute die neue unesco city of music ist. das macht sinn!) und in den nächsten paar jahren, sofern das denn zu bewerkstelligen ist, nicht weg möchte. sicher ist, das nichts sicher ist. da ist er wieder, dieser ringelnatz. bäm!

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