Geschichten sind Fenster: Jede einzelne öffnet den Blick in eine andere Welt. Manchmal weit entfernt, manchmal überraschend nah, manchmal beides zur gleichen Zeit. Ich habe mir vorgenommen, aus jedem Land der Erde ein solches Fenster aufzustoßen und hineinzuschauen. Was ich dort entdecke, sammle ich hier, Land für Land und Buch für Buch. Die Liste der abgehakten, bereits bereisten Länder wird langsam wachsen – vielleicht wird sie nie vollständig sein – aber darin liegt das Abenteuer. Kommt wer mit?
Abchasien
Afghanistan
Ägypten
Albanien
Algerien
Andorra
Angola
Antigua und Barbuda
Äquatorialguinea
Argentinien
Armenien
Aruba
Aserbaidschan
Äthiopien
Australien
Bahamas
Bahrain
Bangladesch
Barbados
Belarus
Belgien
Belize
Benin
Bhutan
Bolivien
Bosnien und Herzegowina
Botswana
Brasilien
Brunei
Bulgarien
Burkina Faso
Burundi
Chile
China
Cookinseln
Costa Rica
Curaçao
Dänemark ✅
On the Calculation of Volume, (Book I) von Solvej Balle (2024)
Oh, wow – maybe..? Ich glaube, ich find ihn gut, diesen Roman. Er ist leise und langsam und sehr, sehr repetitiv. Er ist die unaufdringliche Version dieses einen Filmes mit Bill Murray und dem Murmeltier, nur mit viel weniger Witzen und viel mehr Beobachtungsgabe. Alles sehr kontemplativ, alles sehr meta. Beim Lesen hatte ich – genau wie die Protagonistin – den Eindruck, dass die Zeit auseinandergefallen wäre. Von daher, voller Erfolg, I guess?
„[T]he eighteenth arrives again and again. It arrives and fills the house with sounds. With the sound of a person. He goes about the house and now he is going out. That is why I began to write. Because I can hear him in the house. Because time has fallen apart. Because I found a ream of paper on the shelf. Because I’m trying to remember. Because the paper remembers. And there may be healing in sentences.“
Deutschland
Dominica
Dominikanische Republik
Dschibuti
Ecuador
El Salvador
Elfenbeinküste
Eritrea
Estland
Eswatini
Färöer
Fidschi
Finnland
Frankreich ✅
Der Zopf von Laetitia Colombani (2017)
Drei Frauen, drei Lebensgeschichten, die kunstvoll verflochten sein sollen… Für mich blieb der Faden lose. Am eindrücklichsten war noch Smitas Perspektive, die anderen Figuren wirkten auf mich klischeehaft und überhöht. Die Sprache las sich glatt, aber ohne besondere Farbe. Trotz großer Erwartungen und Hype hat mich der Roman leider nicht gepackt.
„[L]etztendlich ist dieses Leben auch nicht von größerer Bedeutung als alle vorherigen oder zukünftigen, es ist bloß ein Leben unter anderen.“
Gabun
Gambia
Georgien
Ghana
Gilgit-Baltistan
Grenada
Griechenland
Grönland
Guatemala
Guinea
Guinea-Bissau
Guyana
Haiti
Honduras
Hongkong
Indien
Indonesien
Irak
Iran
Irland
Island
Israel
Italien
Aktuell lesend: Der Baron in den Bäumen von Italo Calvino (1957)
Jamaika
Japan
Jemen
Jordanien
Kambodscha
Kamerun
Kanada
Kap Verde
Kasachstan
Kaschmir
Katar
Kenia
Kirgisistan
Kiribati
Kolumbien
Komoren
Kongo
Kosovo
Kroatien
Kuba
Kuwait
Laos
Lesotho
Lettland
Libanon
Liberia
Libyen
Liechtenstein
Litauen
Luxemburg
Macau
Madagaskar
Malawi
Malaysia
Malediven
Mali
Malta
Marokko
Marshallinseln
Mauretanien
Mauritius
Mexiko
Mikronesien
Moldau
Monaco
Mongolei
Montenegro
Mosambik
Myanmar
Namibia
Nauru
Nepal
Neuseeland
Nicaragua
Niederlande ✅
The Safekeep von Yael van der Wouden (2024)
Holland in den 1960er Jahren, der zweite Weltkrieg ist vorbei aber spannt seine Netze immer noch über Menschen, Häuser, Orte. Eine Geschichte über Erinnerungen, die sich in Dingen festsetzen, und Menschen, die sie hüten.
„Every day she woke up and every day the house unfolded around her like a dark hand. She leaned into rooms and the rooms leaned away.“
Niger
Nigeria
Niue
Nordkorea
Nordmazedonien
Nordzypern
Norwegen
Oman
Österreich ✅
Nincshof von Johanna Sebauer (2023)
Charme, Schalk und Ziegen geben einem kleinen Dorf im Burgenland eine Bühne für große Geschichten. Johanna Sebauer lässt Sprache vor Witz und Leichtigkeit funkeln, und mit jedem Kapitel ist mir jede Figur so sehr ans Herz gewachsen, dass ich am liebsten selbst nach Nincshof ziehen wollte.
„Zeit müsse man verbrauchen, sagte die Großmutter. Ein Tor, wer sie bloß verstreichen ließ, denn unverbrauchte Zeit würde einen irgendwann wieder einholen, von hinten anfallen, niederreißen und sich einem anhängen, schwer, würgend, wie ein lästiger Gedanke oder schlimmer noch, eine böse Erinnerung.“