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Leben

Sweet Things #1

I am a sucker for recaps and lists, das is nix Neues. Warum also nicht noch eine weitere Rückblicksreihe auffädeln, um zu dokumentieren, was ist, und festzuhalten, was sonst vielleicht verloren geht. Inspiriert haben mich zwei Menschen: Zum einen Art Director & Grafikerin Alexandra Bald, die viel konsequenter als ich Meta und dem ganzen Social Media Zirkus den verdienten Stinkefinger zeigt. Statt Instastories füttert sie ihr Visual Diary mit Blogbeiträgen – ich lieb’s! Lieben tu ich auch die Olivia Deen und ihre musiklastigen Sweet Things, an denen sie uns in unregelmäßigen Abständen teilhaben lässt. Genug Erklärung, die kommenden Kategorien sind fluide, let’s go.


Thai-Festivals

Thailand in Deutschland: Meine Mutter und ich haben diesen Sommer herausgefunden, dass es von April bis Oktober jeden Monat mindestens zwei Thai Food & Culture Festivals bei uns in der Nähe gibt, die jeweils von Freitag bis Sonntag nicht nur authentisches Essen (Ladyboy-Aunties machen den besten Som Tam Papayasalat!) auftischen, sondern auch allerlei Krimskrams, frisch importierte Früchte (Rambutan! Durian!) und Musikacts mitbringen (virale!). Who knew, wow?! Manche sind in größeren Städten, manche in kleineren Ortschaften, aber wenn „Lanna Thai“ oder „Khoeilao“ dabeisteht, ist es LEGIT was von Thais für Thais (und deren Freund:innen). Die Termine für die Festivals fetzten über Facebook und Line durch die Community, ich hab vor kurzem aber auch diese Seite hier entdeckt, die alles bündelt. Freu mich schon auf die nächste Saison, Eintritt ist immer frei.


Buchstabensuppe

Manchmal sind Wörter wie entlaufene Socken, die plötzlich in meiner Schublade zwischen den eigenen liegen. Die folgenden hab ich in den letzten Wochen gefunden; ich freue mich schon, sie bald zu verwenden:

  • outrieren – übertreiben, aufbauschen, aufplustern
  • zuwarten – die Zeit verstreichen lassen, ohne zu handeln
  • Ranküne, die – Groll, heimliche Feindschaft

Lexikalischer Fun Fact

Das Wort Balustrade – also ein Geländer, das von kleinen Säulen gestützt wird – kam übers Französische und Italienische ins Deutsche. Ganz ursprünglich geht’s aufs Altgriechische balaustion zurück, die Granatapfelblüte, deren Form sich in manchen Säulchen wiederfindet. Cute!


Was ich gerade lese

Im Antiquariat habe ich Italo Calvinos Der Baron auf den Bäumen gefunden ohne danach zu suchen. Bisschen vergilbt aber ungelesen, so schien es mir jedenfalls. Erstveröffentlichung 1957, hier zweite Auflage von 1986, zwei Monate vor meiner Geburt. Der Klappentext: „Ein Baron steigt aus seinem verkrusteten Adelsmilieu aus und in die Bäume hinauf um den Erdboden niemals mehr zu betreten. Ein mit immer neuen Einfällen und Phantasien angefüllter poetischer Roman, charmant und heiter, übermütig und klug.“

Ich bin noch nicht weit drin im Roman, deswegen weiß ich momentan nur, dass ich ziemlich viele neue alte Wörter lerne (cool). Und dass direkt im ersten Kapitel ein Satz steht, der mich beim Lesen an unseren Bundeskanzler erinnert hat.

[Der Baron] war unausstehlich, weil sein Leben von unzeitgemäßen Gedanken beherrscht war, wie das in Übergangsperioden häufig der Fall ist. Unruhige Zeiten lassen in vielen Menschen das Bedürfnis entstehen, selber eine Unruhe zu entfalten, die allem Trotz bietet, sich abseits vom Wege vollzieht.


Arbeitssachen

Der September lugt um die Ecke und damit auch die neue Spielzeit der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, juchu. Nach krankheitsbedingter Pause habe ich für das neue Magazin nun wieder eine Kolumne beigesteuert und über alles geschrieben, was mich gerade beschäftigt: Neuanfänge, den Herbst, die Perimenopause und die Freude als ein Akt des Widerstands. Cool, dass ich mir diesmal eine Doppelseite mit der lieben Sheriban teilen darf (hi Sheriban!).

Das ganze Magazin könnt ihr runterladen im Bereich „Publikationen“ auf der Website der Staatsphilharmonie.


Lieblingslinks

Bis vor kurzem war in der ARD Mediathek der Film „The Lost King“ zu sehen, in dem es um King Richard III geht – eingegangen in die Annalen als Superbösewicht, auch dank Shakespeare. 500 Jahre später wurden seine Gebeine wiederentdeckt und die ganze Geschichte ist total verrückt. Der Film war okay, viel besser finde ich allerdings die Doku, die es auf Youtube gibt und die Ausgrabungen mitbegleitet hat: Richard III – The King in the Carpark


Anscheinend gibt es nichts, das Dua Lipa nicht kann, und wie „Dua Lipa versus the literary landscape“ so schön analysiert, ist die auch eine sehr gute Gesprächsparterin für Autor:innen.

(Hier im Bild: me when dua lipa)


Last but not least: Kleiner Full-Circle-Moment, denn natürlich muss hier Alex‘ Balds Visual Diary mitrein, vor allem (aber nicht nur) wegen Kalles Korner, weil Kalle ftw now and ever, z. B. wie hier als hot dawg neben Baguette.