neulich war wieder einer dieser tage, an dem ein gegenseitiges aufbauen in meiner sprako-clique dringend von nöten war. es folgten dreißig minuten reziproker evokation, um uns deutlich zu machen, dass wir – obwohl das mannheimer studium uns mit wenig zuckerbrot und viel peitsche auf dem zahnfleisch gehen lässt – weiterhin einfach an uns glauben und die imaginär verlorenen zähne zusammenbeißen müssen. es hilft ja sonst nichts. gerade dieses wintersemester verlangt allen viel ab. wir schauen sehnsüchtig in die zukunft und hoffen auf ein leben mit geregelten arbeitszeiten und -tagen, an denen man ohne schlechtes gewissen auch mal abschalten kann, weil auf dem heimischen schreibtisch keine ellenlange liste mit aufgaben wartet, die noch abgeackert werden dürfen müssen.
die seminarsitzungen der letzten wochen und monate waren sehr spannend. ich habe begeistert viel gelernt über internetbasierte kommunikation, crosslinguistische differenzen, forschungsmethoden, die besonderheiten der jugendsprache, mehrsprachigkeit und spracherwerb. dass jede woche mindestens ein vorzubereitendes referat, meistens sogar zwei, auf dem programm standen, ist an sich nichts schlechtes (oder neues). blöd waren dabei nur die arbeitspartner, die mir zugeteilt wurden, denn meistens blieb die ganze arbeit an mir hängen. da hat mir das universum ganz schön was eingebrockt. und weil ich phasenweise doch sehr frustriert darüber war, habe ich meinen unmut über die gemeinsamen kollaborationen, die keine gemeinsamen waren, so deutlich (und trotzdem sachlich) wie noch nie zuvor geäußert, in emails, whatsapp-nachrichten und face-to-face gesprächen. gebracht hat es am ende trotzdem wenig. naja.
wenn mir noch mal einer sagt, dass studenten doch alle faul seien, darf er sich für eine ordentliche backpfeife wappnen. pazifismus hin oder her. kosmisches karma, ich bau auf dich.
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