liebe julia (2010er version),
lass dich nicht entmutigen von all den kommentaren, dem augenrollen und den vielen belächelungen. nur weil du einen anderen weg gehst als die breite masse derer, die du kennst, muss das im umkehrschluss ja nicht bedeuten, dass du einer falschen spur nachjagst, glaub mir, das tust du nicht. achte ein bisschen mehr auf deine gesundheit. und gib dein geld nicht immer gleich aus für dinge, von denen du ganz genau weißt, dass du auf sie verzichten kannst, sondern füttere fleißig das sparschwein in deinem billy-regal. fahr auch mal nach hause, deine eltern vermissen dich und freuen sich, dich zu sehen. und fahr nicht nur nach hause, sondern verbringe auch zeit mit deinen eltern. sei geduldiger mit ihnen. mach was aus dir. aber das läuft ja. du bist toll, no matter what.
keeping busy since 1986,
xx julia (2015er version)
liebe julia (2000er version),
ich weiß, es ist nicht immer einfach zuhause. aber eltern sind auch nur menschen. falls du noch ein bisschen mehr zeit brauchst, um das zu kapieren, ist das okay. sag auch mal, wenn dir etwas nicht passt, anstatt alles einfach immer zu schlucken. es schadet nicht, wenn du jetzt schon damit anfängst. und auch wenn man als 14jährige viel coolere dinge zu tun hat, als seine samstagabende wetten, dass- oder musikantenstadl-schauend bei der oma zu verbringen, kannst du vielleicht trotzdem ein bisschen mehr quality time mit ihr verbringen. vielleicht jeden zweiten samstag abend? überleg’s dir nochmal. die nächsten paar jahre werden super werden, da kommst du mal raus in die welt. vorsicht mit dem pisco! ansonsten: mach einfach so weiter wie immer und scheu dich nicht davor, du selbst zu sein. bleib dir treu, du bist toll, baby!
gib oma ‘nen dicken kuss von mir,
xx julia (2010er version)