heimat, das ist dieser merkwürdige begriff, mit dem ich früher nie etwas anfangen konnte. heimat, diese sache, die die anderen so stolz vor sich her trugen, diejenigen, die nach der schule etwas anständiges lernten und den jugendfreund heirateten, die früh geld verdienten, kinder gebaren, die baugrube ein paar straßen vom elterlichen einfamilienhaus aushoben, im gleichen ort, bloß keine andere postleitzahl, das konnten die sich nie vorstellen.
und ich, ich wollte immer nur weg, weg vom alten, hin zum neuen, neuen gerüchen, denkweisen, lebensläufen, akzenten. hier bleiben? nein, danke.
aber jetzt, sechs jahre später, kann ich es kaum erwarten hier her zurück zu kommen, umzusiedeln, heim zu kehren an diesen ort, der irgendwie doch heimat ist, auch wenn diese erkenntnis ein halbes dutzend jahre hat auf sich warten lassen. ein vertrautes kapitel, das dennoch neu ist. es ist, was es ist, sagt die liebe. ich nenne es heimat 2.0.