Rudolf und Inge genießen die Zeit zu zweit bei gemeinsamen Ausflügen in die schöne Pfalz. Wie praktisch, dass Inge den Führerschein und ein Auto besitzt!
Für dich, Ingelein!
6751 Rodenbach, 24.11.91
Meine liebe Inge!
Sonntag, 18.30 Uhr, der Tag nach dem Tag mit Dir geht zu Ende. Ich heule ihm nicht nach, er war, wie die meisten Sonntage ohne Dich, langweilig. Wie anders doch der Samstag mit Dir. Herrlich! Sowohl das Wetter, als auch die Landschaft. Und Du? Auch herrlich? Wenn man dies Prädikat auf Menschen beziehen würde, dann wäre es für Dich auch angebracht. Für Dich fällt mir „lieb“ ein. Ja Du warst gestern wie Du immer bist, lieb. Sehr lieb. Und ich habe Skrupel, wenn ich mir Deinen langen Weg von Leimen und zurück vor Augen führe. Da ist auch die Angst um Dich, die durch die Dunkelheit bei der Rückreise auf der Autobahn noch gesteigert wird.
Liebes, ich danke Dir noch einmal für diesen schönen Tag mit der Fahrt zum Donnersberg. Beide, Tag und Berg, werden mir lange in Erinnerung bleiben. Ich weiß, daß auch Du gestern „voll auf Deine Kosten“ kamst, weil auch Du aufgeschlossen bist für alles Schöne und Gute. Wie nützlich Dir Dein perfektes Autofahren ist, da es Dir gestattet, trotz Konzentration auf das Verkehrsgeschehen viele Blicke auf die Schönheiten rechts und links der Straße zu wagen. Hoffentlich hat Dich mein vieles Reden neben Dir in der Aufnahme der herrlichen Landschaftsbilder nicht gestört. Aber wenn ich mich recht entsinne, habe ich Dich die meiste Zeit ja nur auf diese herrlichen Naturschönheiten aufmerksam gemacht, nach der Erfahrung: „Geteilte Freude ist doppelte Freude“.
Die abgebrochene Fahrt durch das Alsenztal werden wir, wenn es Dir recht ist, zu gegebener Zeit nachholen. Ich denke mir dabei, daß ich Dir dann auch die an der Einmündung der Alsenz in die Nahe gelegene Ebernburg und den imposanten Rotenfelsen bei Bad Münster am Stein zeigen kann.
In der Hoffnung, Dich in der kommenden Woche in Leimen wiederzusehen grüße und küsse ich Dich recht herzlich
Dein Rudolf