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Leben

Die ultimative Jahresendliste 2023

Gereist nach: London, Mainz, Wiesbaden, Speyer, Ladenburg, Frankfurt, Darmstadt, Stuttgart, Walldorf, Helmstadt-Bargen, Heilbronn, Hirschberg, Köln, Hockenheim, Tairnbach, Waghäusel.
Gegessen: Porridge und Chorizo-Eier beim Frühstück mit Steffi, Rhabarberkuchen im Johanneshof-Stadtladen, Waffeln mit Sojajoghurt, Kürbisravioli und die besten Antipasti bei Manu und Andrea, Spargel mit Pfannkuchen und Béchamel von den Spargelbros, hausgemachte Çiğköfte von Ilhans Schwiegermutter, BigRösti mit Cynthia, Crumpets mit Clotted Cream, Tapas im Goldenen Anker mit der KTB-Kommunikationsabteilung, X-Mas-Truthahnburger auf der aim-Weihnachtsfeier, Char Siu Cauliflower & Roasted Celeriac with Apple Miso im Nopi, Bangers & Mash und Steak & Ale Pie im Tommyfield, ziemlich viele Sandwiches vom Pret, Cheeky Nando’s, traurige Prawn Linguine am Gatwick Airport, Grilled Cheese mit Tomatensuppe, Buchstabensuppe, Pistachio Croissants, Erbsen- statt Avocadobrot (in allen Variationen), Ölsardinen, Scotch Eggs, finnische Schoki, Reisküchle von Na, Espressokuchen und Pizza bei Merve, Maisbutter und Kroketten mit Meerrettichdip und Artischocken im Rausch, fake Papayasalat aus Gurken mit und von Mama.
Getrunken: Espresso Martinis in Kennington, Rhubarb Tonic in Mayfair, Tonic Water überm Ärmelkanal (little lemon, little ice), Gin & Tonic mit den Zweigen von Birgids Rosmarinstrauch, Sprudel aus dem Wassersprudler hinter der KTB-Bar, Lemon Soda (die echte aus Italien), Riesling, trinkige Naturweine und viel Spritz, Tea, very smooth Latte from the good folks at Bouquets & Beans, Smoothies bei den netten Menschen von I Due Amici, Ribena, frischgepresste Säfte im Borough Market, Amaretto Sour, a pint of ale, Pfirsicheistee und ganz viel Fanta Lemon ohne Zucker.

Gehört: Ganz viel Self Esteem, Olivia Dean, Mitski, boygenius, Brandi Carlile, CMAT, Joesef, Jeremias, The 1975, Arlo Parks, Florence + The Machine, John Grant, Bee Gees, Carlo Karacho, Blond, Lola Young, Divorce, Cass Elliott, Off Menu, Table Manners, Jessie Ware, Flo & Joan und das hier.
Gelesen: Wordslut von Amanda Montell, Es ist zu kühl für diese Jahreszeit von Anita Harag, anders bleiben – Briefe der Hoffnung in verhärteten Zeiten von Selma Wels, Der längste, strahlendste Tag von Benjamin Myers, Strong Female Character von Fern Brady, Toni und Moni von Petra Piuk, Vom Ende der Einsamkeit von Benedict Wells, The Creative Act: A Way Of Being von Rick Rubin, Onkel Wanja von Anton Tschechow, Storyworthy von Matthew Dicks, ganz viele Kurzgeschichten, ganz viele Gedichte und das hier.
Geschaut: Kein Pardon, Heavenly Creatures, Promising Young Woman, Chewing Gum, Gogglebox, The Last of Us, The White Lotus, Close, Strange Way of Life, Das Wunder, die Robbie Williams Doku, Escaping Twin Flames, Cunk on Earth, The Cleaner, Der Tatortreiniger, Leo, The Bear, The Mandalorian, Loki, Last Stop Larrimah, Friends, Taskmaster, All The Light We Cannot See, Sex Education, Bridgerton, Johnny Depp gegen Amber Heard, Black Mirror, Killing Eve, Our Flag Means Death, Narcos, The Bubble, Im Westen Nichts Neues, Die Murdaugh-Morde, Shazam!, Thunderforce, Ocean’s 8, Wonder Woman 1984, Katherine Ryan: In Trouble, Daniel Sloss: Jigsaw, We Can Be Heroes, Yellowjackets, Loriot 100, Aşk, Mark ve Ölüm – Liebe, D-Mark und Tod, Feuerkinder, Die Stadt, die niemals schläft – Hinter den Toren der BASF, Saltburn, LOL – Last One Laughing, Bottoms, American Hustle, Riders of Justice, Ghosts, The Comeback, Fleabag, ER, Paddington, Meet the Hitlers, Shiny Happy People, The Consultant, Argentina 1985, Kingsman – The Secret Service, Kingsman – The Golden Circle, SNL, Massive Talent, Everything Everywhere All At Once, Bill, Horrible Histories und das hier.

Gelaufen: Auf dem Laufband, um Meilen für die Conquerer-Challenge zu sammeln, bei 38 Grad Hitze mit Ariane, Andrea, Wiebke und Belinde durch Friesenheim beim WOW City Tours Instawalk, mit Laleh durch Speyer, vergeblich auf der Suche nach was zu essen nach dem Colourage-Konzert im Alten Stadtsaal, über die Mannheimer BUGA, im Nieselregen die Themse hoch und im Sonnenuntergang den Main runter.
Gelegen: Im Krankenbett mit Seitengittern, auf der linken Seite wegen Sodbrennen, in einem nassen Kingsize-Bett, in einem trockeneren Queensize-Bett, auf einer viel zu alten Federkernmatratze, auf der ich mich wie die Prinzessin auf der Erbse fühle.
Gesessen: Mit Pämi im geparkten Auto zum Pre-Show-Picknick vor dem Harry-Styles-Konzert, in einem zu kalten Besprechungszimmer (stoßlüften!), um meine Nachfolger*in zu finden, an einer langen Tafel im Ludwigshafener Dichterviertel, mit Steffi, Lukas, Lea und Mikkel auf dem Dantespielplatz, bissle arg überfordert in der Ludwigshafener Wohnung, weil ich nicht wusste, wo ich anfangen sollte, in Kirchen und Kapellen, in der Bitzelhofler Scheune, ganz hinten in der Ecke neben dem netten australischen Ehepaar, mit Alex im Adria, auf Parkbänken zum Innehalten.

Geschwommen: Wieder nur in der Badewanne, damn it.
Gefahren: Von Dielheim zum Terminal 1, mit der 159er-Linie Richtung Oxford Circus, der 59er Richtung Waterloo und der 196er Richtung Elephant & Castle, die Northern Line und die Victoria Line, mit Georgios zum Tommyfield und Hadi zum Gatwick Airport, mit der Seilbahn vom Spinelli-Gelände zum Luisenpark, mit Jaqueline zu SZA und Daniel Sloss, mit Andrea zurück nach Darmstadt, zum Flohmarkt auf dem Karlsruher Messplatz, um mit Kamila zu späßeln und Qilin kennenzulernen.
Gerannt: Über die Straße, um nicht von Fahrradfahrer*innen überrollt zu werden (bit fleabaggish, eh).
Gesungen: Im Graben mit Joesef und Mine und Jeremias, im Stadionaufgang zu „Sweet Caroline“.
Gemacht: Kleine Freuden mit Rubbellosen, Zugeständnisse, dumme Fehler, weil ich vor einigen Dingen weggerannt bin, aber dann auch gute Entscheidungen und Schritte in die richtige Richtung, um die Kühe vom Eis zu bringen.

Geweint: Fast bei meiner Verabschiedung von den Ludwigshafener Kolleg*innen, sehr dolle bei der dritten Episode der ersten Staffel The Last of Us, noch doller im geparkten Auto, während ich „This Time Tomorrow“ in einer endlosen Wiederholungsschleife laufen hatte, zwei Mal kurz vorm Schlafengehen, weil ich so müde war, auf der Beerdigung von Tante Wine, am Esstisch, als wir über Thailand sprachen, zwei Wochen lang auf dem Weg nach Hause, nachdem ich mich von Papa im Heim verabschiedet hatte und er so traurig aussah.
Gelacht: Als Daði Freyr beim ESC „Whole Again“ von Atomic Kitten coverte, bei den Work-In-Progress-Shows von Nish Kumar, Bill Bailey, Sofie Hagen und The Horne Section, als der Trauergottesdienst in der Tairnbacher Kapelle nicht beginnen konnte, weil Sirenenalarm war und Onkel Rudi nicht hörte, dass sein Handy noch lärmte, wegen Julian Clary, Sam Campbell, Tim Key und Judi Love.
Getroffen: Tomi und Na aus Finnland, das tolle Team im Karlstorbahnhof, Max, Familienmitglieder, die ich seit 20 Jahren nicht gesehen habe oder noch gar nicht kannte, Kirchenladies, die sich ihrer Privilegien nicht bewusst sind, Paula vom Aro-Café, Annika und Lino vom Rausch, Hotelmanager Hector, Barmanager Christophe, die supernette Cleaning Lady, die zwar nur Brasilianisch sprach, aber mir selbstlos half, als es in mein Bett regnete, die nette polnische TfL-Lady, die ein Auge zudrückte, den kleinen Mikkel, Joesef auf der Wiese beim Schloss Kranichstein, Catt auf dem Backstage-Klo, die tollen Menschen von und bei Drag Syndrome, Laura und Arturo, Hengameh und ihren Hund, Anastasia und Mikal und Sebastian und Doreen und Gerry und Stefan und Dominik und Jo, Nish und Sofie und Bill und Tim und James, Hadi, zwei Mausis, die uns beim Harry-Styles-Konzert cute Armbändchen schenkten.
Getanzt: In den Social-Media-Pausen auf dem GLF, zu „Nights on Broadway“ von den Bee Gees, das Ben Platt bei der Kennedy-Center-Honors-Zeremonie so groovy coverte, im Karlstorbahnhof und auf dem Marlene-Dietrich-Platz.
Gestanden: In digitalen Warteschlangen, um Tickets für Off Menu und Harry Styles zu bekommen, in der klirrenden Walldorfer Kälte für Metropolink-Projektionen auf Nubians Mural, im Bosseldorn bei den Zigarettenpäuschen mit Tobi, in der falschen Queue am Heathrow Airport.

Verloren: Mein Zugticket, als ich vom City Airport nach London reinfahren wollte, Kilos.
Gewonnen: Etwas mehr Klarheit, Mut und Struktur, 15 Euro und unvergessliche Ichi-go-Ichi-e-Momente.
Beste Momente: Mit Adil Dino-Bücher lesen, als es Papa langsam aber sicher doch wieder besser ging, als der Uber-Fahrer immer wieder zum „Let’s Talk Bruh„-Podcast nickte, als alles schwer, traurig und schwierig war und dann ein Blumenstrauß von Andrea ankam, der Lunch mit Lori aus Georgia, nachdem wir uns sieben Jahre nicht mehr gesehen hatten, die lustigen und kreativen Briefe und Postkarten vor Weihnachten, generell der Advent dieses Jahr (sehr merry & bright), als ich mich mit Onkel Rudi über Tante Wines Teller unterhielt, zu sehen, wie die Royal Albert Hall sich langsam füllte, während die thematisch sehr gut kuratierte Playlist „Honey, Honey“ von ABBA spielte, der Double-Thumbs-Up-Moment, währenddessen mich Alex Horne lobend anschaute und so lustig die Augenbrauen hochzog, dass Mama einen Monat nach Thailand konnte und dass Papa dann doch irgendwie gut versorgt war, und last but not least als ich entdeckte, dass Greg Davies mir durch einen Schnappschuss gelaufen war.
Schlimmste Momente: Als sich Mama und Papa Corona von mir einfingen, als wir dachten, dass Papa stirbt, als Papa aus dem Rollstuhl fiel und ich erst helfen konnte, als ich nach Hause kam, ausmisten, einpacken, umziehen (hat nur halb geklappt), als sich eine Person, die ich immer sehr wertgeschätzt habe, als Ultra-TERF entpuppte, als mir ein Backenzahn abbrach, nachdem ich auf einen Kesselchip gebissen hatte, als der Schornsteinfeger anrief und meine Anxiety durch die Decke ging, als ich dachte „Okay, jetzt bin ich hier gleich in eine Schlägerei verwickelt“ im Rohrbacher McDonald’s, nach langer Abwesenheit in die Wohnung zurückzukommen, Kieferklemme eineinhalb Wochen vor Weihnachten, sich kümmern müssen und nicht dazu imstande sein.

Beste Bühnenperformances: Cabaret mit Self Esteem und Jake Shears im Kit Kat Club im Playhouse Theatre, Off Menu mit James Acaster, Ed Gamble und Ellis James in der Royal Albert Hall, Off Menu mit James Acaster, Ed Gamble und Jessica Knappett im London Palladium, The Horne Section im Soho Theatre, Harry Styles und Wet Leg im Deutsche Bank Park Frankfurt, Clipping in der Alten Feuerwache Mannheim, SZA in der Lanxess-Arena in Köln, Siegfried & Joy im Theaterhaus Stuttgart, „Vanya“ mit Andrew Scott im Duke of York’s Theatre, „The House of Bernarda Alba“ mit Harriet Walter im National Theatre, Hamilton im Victoria Palace Theatre, Max Czollek bei der Eröffnung der Jüdisch-Muslimischen Kulturtage Heidelberg, Hengameh Yaghoobifarah und Duygu Ağal bei ihren jeweiligen Lesungen im Karlstorbahnhof Heidelberg.
Zum ersten Mal: Von einem Auto angefahren worden, Business Class geflogen, Tampons mit Applikator gut gefunden, von Kiell Smith-Bynoe, Self Esteem und Jake Sheers gereposted worden, einen Burnout-Präventionskurs gemacht, einen Straight-Out-Of-A-Movie-Moment erlebt, als während der Hamilton-Vorstellung zwei Reihen vor mir jemand aufsprang und schrie „Help, we need a doctor!“ während ihr Sitzpartner keine Luft mehr bekam (später Entwarnung, puh), Uber und Black Cab und roten Doppeldeckerbus gefahren, Gedichte veröffentlicht, im Studio vor der Kamera gestanden und meine eigenen Texte vom Teleprompter abgelesen.
Zum letzten Mal: Tante Dengs Stimme gehört, Tante Wine gedrückt, mich durch die Schranke in der Turmstraße gechippt, einen Nachsendeauftrag eingerichtet (hoffentlich bleibt das die nächsten Jahre erstmal so).

Was neu war: Als arbeitslos gelten, aber sich gar nicht arbeitslos fühlen, weil Care Arbeit keinen Feierabend hat und unendlich anstrengend ist, nach mehr als 10 Jahren wieder einen Reisepass zu besitzen und in ein Flugzeug zu steigen, die Tablettenbox, die ich mir wöchentlich richte.
Was blieb: Das Grübeln, das Overthinking, die Wehmut und der Schmerz wegen allem, was in dieser Welt da draußen passiert, die Liebe zum Wort, der Optimismus, die guten Menschen, die mich trotzdem lieben und mit mir befreundet bleiben möchten.
Was gut war: Wegzufahren und mich einfach treiben lassen, weniger Blut zu verlieren als noch im letzten Jahr, die unvergesslichen Gespräche mit Fremden in London, busfahren in London, dass Anna wegen dieser Stelle nochmal geschrieben hat, manche Dinge einfach sein zu lassen, die nachhallenden Impulse meiner Shared-Reading-Teilgeber*innen, wieder mit dem Schreiben anzufangen, die Birthday Bitch Torte, die Sommerabende in Heidelberg mit wunderbaren Menschen und Drinks, die Spontaneitäten, mir ein Walking Pad zu kaufen.
Was ich mir für das nächste Jahr wünsche: Regelmäßiger schreiben, noch mehr Geschichten teilen, noch mehr Geschichten erzählt bekommen. Zeit zum Ausmisten. Eine Fortsetzung der guten Dinge, die dieses Jahr ausgekeimt sind. Emma in London und Katka in Wien zu umarmen, es zum Weihnachtssingen am Cleaver Square zu schaffen. Mehr Frieden und Gerechtigkeit auf der Welt (klingt abgedroschen, ist aber so).

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